Am 24. April 2020 wären eigentlich weltweit Millionen von Menschen auf der Straße. Denn es wäre wieder ein globaler Klimaschutzfreitag. Also ein Tag, an dem in deutlich größerer Anzahl Menschen auf der Straße für eine bessere Welt demonstriert. Nun hat eine andere globale Krise dies wenig sinnvoll erscheinen lassen.
Die Fachleute für Viren raten von Großveranstaltungen wegen der Corona-Pandemie ab, und in vielen Ländern ist es sogar rechtlich schwierig geworden. Deshalb müssen andere Formen des Protests für echten Klimaschutz gefunden werden.
Eine Aktion für den globalen Klimastreik am 24.04. ist, dass selbst erstellte Demo-Schilder gesammelt werden, um ein gesamtes Bild der FfF-Bewegung zu erstellen. In Dortmund wurden mehrere Sammelpunkte eingerichtet, wie auf der Rheinischen Straße, im Kreuzviertel und in Hombruch. In Duisburg legt man nacheinander und natürlich mit Abstand gefärbte Steine zu Kunstbildern auf die Wiese am Körnerplatz.
Auch der deutschlandweite Aufruf von Campact ist eine kreative empfehlenswerte Aktion.
https://www.campact.de/fridays-for-future/klimastreik/online-klimastreik-am-24-04/
Während aus der Wirtschaft immer noch das Märchen vom Wachstum zu hören ist, wird sowohl durch die Pandemie als auch der Klimakrise die Bilanz ausgeglichen. Die Umwelt- und Gesundheitskosten werden nun mit eingepreist, was man über lange Zeit nicht machte, um von Wachstum reden zu können. Die Naturwissenschaft lehrt uns aber, dass nur die Entropie, also quasi das Chaos wächst.
Gegen die Klimakrise ist die Coronakrise nur ein „Krislein“. Bereits heute sterben Menschen unnötig an Überhitzung, weil steigende Temperaturen den dort Lebenden die Lebendgrundlage nehmen. In naher Vergangenheit wurden Kriege bereits durch Dürren ausgelöst, die natürlich auch aufgrund der Klimaerwärmung entstehen.
Zugleich wird hier in NRW die Windkraft mit wissenschaftlich nicht fundierten Abständen ausgebremst. Angeblich sollen sie die Akzeptanz steigern. Aber es entsteht mehr und mehr der Eindruck, dass hier steinzeitliche Geschäftsmodelle geschützt werden sollen.
Im Verkehrssektor tut sich wenig bis nichts. Noch immer sind Gehende und Radfahrende nur Verkehrsteilnehmende zweiter Klasse. Noch immer sehen jene ohne tatsächlichen Weitblick neue bzw. ausgebaute Straßen als Lösung für Verkehrsprobleme. Dabei wäre jetzt, auch während der der Coronakrise, ein vorhandenes Netz von Fahrradstraßen nicht nur eine oekologische Fortbewegungsmöglichkeit – insbesondere im Ruhgebiet.
Der halbherzige Kohleausstieg reicht nicht. Es braucht mehr Schritte und sicherlich bleiben dabei auch einige Unternehmen auf der Strecke, aber auch hier kann der Staat den Mitarbeitenden genauso wie in der Coronakrise unter die Arme greifen, anstatt an veraltete Geschäftsmodelle festzuhalten. Und man bedenke bitte, dass RWE den Bodenschatz Braunkohle ja eigentlich geschenkt bekommt. Und nicht zu vergessen: Der klimaschädliche Flugverkehr bezahlt bis heute keine Steuern beim Kraftstoffverbrauch. Gegenüber dem Schienenverkehr wäre es nur mehr als fair, und die Bahn könnte so vielleicht schon bald in ganz Europa eine oekologische Reisealternative zum Flieger sein.
Die aktuelle Pandemie zeigt uns, was alles möglich ist, wenn sich die Toten stapeln. Warum agiert man bei der Klimakrise nicht auch so rechtzeitig und wartet nicht, bis man zu einem harten Reagieren durch den Klimawandel gezwungen ist? Noch lässt sich der Übergang in eine Zero-Emissionswelt sozialverträglich gestalten, aber das Zeitfenster schrumpft, und die Entbehrungen werden härter, je länger gewartet wird.
Wir sind hier, wird sind laut, weil Dummheit und Gier uns die Zukunft klaut!